Die Abenteuer von Flash Cat und ihren gefährten

Seite 24

Kapitel 15: Das Flüstern wird lauter

Die Wächter von Catropolis hatten kaum Zeit, im warmen Tageslicht aufzuatmen, als die leisen Anzeichen einer nahenden Störung sich zu einem unüberhörbaren Fiepen steigerten. Die Menschen der Stadt bemerkten kleine Ungereimtheiten – elektronische Geräte, die ohne ersichtlichen Grund ausfielen, Straßenlaternen, die flackerten, als würden sie mit unsichtbaren Schatten kämpfen, und Haustiere, die unruhig wurden, als könnten sie Dinge wahrnehmen, die für menschliche Ohren und Augen verborgen waren.
Flash Cat versammelte ihr Team in einer Notfallsitzung, ihre Stirn in Sorgenfalten gelegt. "Es ist als ob all diese kleinen Vorkommnisse Teile eines größeren Bildes sind, eines Puzzles, das wir noch nicht vollständig sehen können," sagte sie bedächtig. "Es ist vielschichtig und komplex, und es erfordert unsere volle Aufmerksamkeit."

Anouk tippte besorgt auf ihrem Terminal, ihre Schnurrhaare bebten leicht von der Anspannung. "Die Daten die ich sammle werden immer widersprüchlicher. Es ist, als würden wir gegen einen Schattenboxer kämpfen, gegen einen Feind, der nicht greifbar ist, der sich unserer Wahrnehmung entzieht."
Kenny, der seinen Scanner mit einem Satz neuer Algorithmen ausgerüstet hatte, stimmte zu. "Diese Störungen sind symptomatisch. Sie sind nicht die Krankheit, sondern die Symptome. Wir müssen die Ursache finden."

Nari, die zuvor durch die Stadt gewandert war, legte einen Stapel alter Bücher auf den Tisch. "Die Geschichte könnte uns einen Hinweis geben. Es gab schon immer Berichte über Zeiten, in denen die Grenzen zwischen den Welten dünner wurden. Und nun fühlt es sich an, als würden wir genau das erleben."
"Ich habe von jedem Winkel der Stadt aus gelauscht," fügte Mimi hinzu, ihre Pranke spielerisch über die Kante einer alten Schriftrolle wandernd. "Die Geräusche, die ich aufgeschnappt habe, sind undefinierbar, aber eines ist klar – sie nehmen zu."

Die Sonne senkte sich langsam auf den Horizont, und die Dunkelheit kroch näher, als ob sie erpicht darauf wäre, sich wieder über Catropolis zu legen. Mit jeder Minute, die verstrich, wurde das Flüstern stärker und fordernder.
Flash Cat stand auf, ihre Augen leuchteten wild in der einfallenden Dämmerung. "Wir werden nicht warten, bis diese Störungen sich in eine Bedrohung verwandeln. Catropolis braucht uns, jetzt mehr denn je. Wir sind die Wächter, und wir werden die Dunkelheit aufspüren und ausmerzen, bevor sie die Chance hat, sich festzusetzen."

Sie teilten sich auf, bewegt von einem neuen Sinn für Dringlichkeit. Jeder Wächter begab sich in einen Stadtteil, fest entschlossen, die Ursache des seltsamen Flüsterns bloßzulegen.

Die Nacht war nun vollständig hereingebrochen und mit ihr ein Geräusch, das jedes Herz in Catropolis schneller schlagen ließ – ein tiefes, durchdringendes Summen, das von den Fundamenten der Stadt kam.

In der Zentrale von Catropolis entdeckte Anouk eine Reihe von Mustern in den Daten, die auf ein Zentrum der Störungen hinwies – das alte Denkmal im Herzen der Stadt, ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit, das nie zuvor eine solche Aktivität gezeigt hatte.
Mit der gemeinsamen Entschlossenheit einer lange gefestigten Freundschaft eilten Flash Cat, Anouk, Kenny, Nari und Mimi zum Denkmal. Dort fanden sie die Quelle des Summens: Ein direkt unter dem Denkmal gelegenes Energieportal, das scheinbar geöffnet worden war und flackernde Schatten ausspie. Jede Schwingung, die es aussandte, war ein weiterer Faden im Web des Unheils, das sich über Catropolis zu spannen begann.
"Was auch immer das ist," sagte Flash Cat entschlossen, "wir werden es schließen. Dies ist unsere Stadt, und wir sind ihre Wächter. Lasst uns zeigen, dass wir unseren Namen verdienen."

Das Team bildete einen Kreis um das Portal, ihre Pfoten erhoben, ihre Kräfte aus den Lektionen der alten Wächter schöpfend. Sie begannen eine alte Beschwörung, die Nari in den Büchern gefunden hatte, eine Beschwörung, die versprach, das, was einmal geöffnet wurde, auch wieder schließen zu können. Sie arbeiteten zusammen, jedes Wort, jede Geste darauf abgestimmt, das Portal zurück in das Nichts zu schicken, von dem es gekommen war.
Mit einem lauten Zischen, das durch die ganze Stadt hallte, zog sich das Portal zusammen, schrumpfte und erlosch schließlich in einer Wolke aus harmlosen Funken. Das Summen verstummte, die Schatten wichen zurück und die Stille kehrte abermals in die Nacht zurück.

Die Wächter von Catropolis standen schweigend da, erschöpft aber triumphierend. Sie hatten die Dunkelheit zurückgedrängt und ihre Stadt beschützt. Doch tief in ihren Herzen wussten sie, dass dies nur der Anfang war. Was auch immer das Portal geöffnet hatte, war immer noch bei ihnen – versteckt, wartend. Aber für jetzt waren die Schatten geschlagen, und das war alles, was zählte.

In den frühen Morgengrauen, während Catropolis in den Schlaf der Unwissenden sank, wachten Flash Cat und ihre Gefährten über deren Träume. Sie waren die unsichtbaren Helden, die Hüter der Geheimnisse – und sie waren bereit, alles zu tun, um ihre geliebte Stadt vor den Schatten zu schützen.